Mountainbike
Hinterbauarten
Eingelenker
Der Hinterbau rotiert um ein zentrales Lager, welches sich in der Regel auf Höhe des mittleren Kettenblattes befindet. Das eine Gelenk produziert kaum Reibung, daher können diese Hinterbauten leichtgängig und sensibel reagieren. Außerdem gibt es kaum Einschränkungen beim Federweg. Die Antriebseinflüsse sind spürbar, aber erträglich. Problematisch ist der direkt angesteuerte Dämpfer. Beim Treten, besonders im Wiegetritt, verwindet sich der Rahmen. Dadurch können Seitenkräfte entstehen, den Dämpfer beschädigen.

Einsatzbereich: Touren, Freeride
Vorteile: Sensibel, viel Federweg möglich
Nachteile: weniger seitensteif
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Mehrgelenker
Der Mehrgelenker ist ein Hinterbau mit vier Lagerpunkten, funktioniert aber wie ein klassischer Eingelenker, weil sich zwischen Hauptlager und Hinterrad kein weiteres Gelenk befindet. Das Rad bewegt sich beim Einfedern also ebenso auf einer Kreisbahn. Alle Gelenke oberhalb der Kettenstrebe dienen der Abstützung und der Anlenkung des Dämpfers. Daher spricht man bei dieser Hinterbauart auch vom "Eingelenker mit mehrgelenkiger Abstützung". Der Hinterbau ist wesentlich steifer als beim klassischen Eingelenker.

Einsatzbereich: CC-Race, Marathon, Touren, Freeride
Vorteile: steifer Hinterbau, antriebsneutral
Nachteile: wartungsintensiv
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Viergelenker
Im Gegensatz zum Mehrgelenker hat der Viergelenker einen zusätzlichen Drehpunkt in der Kettenstrebe, den sogenannten "Horst-Link", wodurch das Hinterrad nahezu gerade nach oben einfedern kann. Durch die weit auseinander liegenden Lagerpunkte wird der Hinterbau sehr steif. Wie beim Mehrgelenker wird der Dämpfer über eine Wippe angesteuert, dadurch wird er vor Seitenkräften geschützt. Durch die vielen Lagerpunkte spricht der Hinterbau vielleicht nicht so sensibel an wie beim klassischem Eingelenker. Das System arbeitet antriebsneutral.

Einsatzbereich: CC-Race, Marathon, Touren, Freeride
Vorteile: steifer Hinterbau, antriebsneutral
Nachteile: wartungsintensiv
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LRS-System
"LRS" steht für "Low Ratio Suspension". Der Dämpfer sitzt parallel zu einer der Sitzstreben. Durch diese spezielle Anlenkung entspricht der Dämpferhub nahezu dem Hub des Hinterbaus. Daher benötigt der Dämpfer einen geringeren Luftdruck, was die Belastungen auf Dichtungen und bewegliche Teile reduziert. Dieses System findet man an Bikes der Hersteller Centurion und Merida. Mit ähnlicher Technik arbeitet auch Bergwerk (ehemals "LSD"-System, jetzt "DPR").

Einsatzbereich: CC-Race, Marathon, Touren
Vorteile: steifer Hinterbau, wenig defektanfällig
Nachteile: nur geringe Federwege realisierbar
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VPP-System
"VPP" ("Virtual Pivot Point") bedeutet so viel wie "virtueller Drehpunkt". Dabei dreht sich der Hinterbau nicht um ein Hauptlager, sondern kreist um einen imaginären Drehpunkt. Dies wird durch zwei Gelenke kurz hinter der Tretlagerachse erreicht. Zwei weitere Lagerpunkte befinden sich an der Dämpferanlenkung. Diese Kinematik reuziert das Wippen der Federung beim Pedalieren auf ein Minimum. VPP-Systeme findet man bei den Herstellern Felt, Lapierre, Santa Cruz und Giant (Maestro-Hinterbau).

Einsatzabereich: Marathon, Touren
Vorteile: kaum Wippen beim Pedalieren
Nachteile: leichter Pedalrückschlag
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